VORSTELLUNGSGESPRÄCH… IM BEICHTSTUHL

VORSTELLUNGSGESPRÄCH… IM BEICHTSTUHL

Ja, das ist wirklich passiert: Ein Anwalt, ambitioniert und fachlich top, wollte unbedingt die Kanzlei wechseln. Aber er hatte Angst. Angst, dass KollegInnen ihn sehen, dass jemand urteilt, dass die Nachricht durchs Büro „läuft“.

Also entschied er sich für das Ungewöhnliche: das Vorstellungsgespräch im Beichtstuhl. Klingt kurios – ist es auch. Aber die Geschichte zeigt mehr als nur Kreativität:

Was wir daraus lernen können:

Angst ist oft der größte Karriereblocker. Wer sich versteckt, wird selten gesehen – auch wenn die Leistung stimmt.

Mut ist ein Karriere-Booster. Sich sichtbar zu machen, öffnet Türen, die man sonst nie erreicht hätte.

Unkonventionelle Wege zeigen Engagement. Die Bereitschaft, kreative Lösungen zu finden, fällt auf – positiv.

Takeaway: Es geht nicht darum, albern zu wirken, sondern zu erkennen, wann die Angst einen bremst – und wie man sie clever überwindet.


WENN DER MANDANT NACH IHREM SATZ NOCH FRAGEN HAT, LAG’S NICHT AN IHM.

WENN DER MANDANT NACH IHREM SATZ NOCH FRAGEN HAT, LAG’S NICHT AN IHM.

Juristendeutsch hat seine Berechtigung – im Gesetzestext, im Schriftsatz, im Fachvortrag. Aber im Gespräch mit MandantInnen kann es wie eine unsichtbare Wand wirken.

Klarheit ist keine Vereinfachung, sondern ein Service. Denn:

  • MandantInnen wollen nicht beeindruckt, sondern verstanden werden.
  • Wer verstanden wird, schafft Vertrauen.
  • Vertrauen ist die Basis jeder erfolgreichen Mandatsbeziehung.

 

3 Wege zu klarer Kommunikation im Mandantengespräch:

Fachbegriff? – Kurz übersetzen.

„Das ist eine Willenserklärung – also eine rechtlich relevante Äußerung, wie zum Beispiel ein Kaufangebot.“

Beispiele statt Abstraktion.

„Stellen Sie sich vor, Sie…“ wirkt oft stärker als „Gemäß § XY…“.

Struktur sichtbar machen.

„Wir gehen das in drei Schritten durch: Erst die Fakten, dann die Rechtslage, dann die Optionen.“

Klarheit steigert nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch Ihre Wirkung als ExpertIn. Denn wahre Kompetenz zeigt sich nicht darin, wie kompliziert Sie sprechen können – sondern darin, wie verständlich Sie sind.


„ICH WILL NICHT WIE EIN MARKTSCHREIER WIRKEN.“

„ICH WILL NICHT WIE EIN MARKTSCHREIER WIRKEN.“

 

Diesen Satz höre ich oft, wenn es um Sichtbarkeit von AnwältInnen online geht. Das Problem: Wer gar nicht sichtbar ist, wird auch nicht gefunden. Und wer nicht gefunden wird, bekommt keine Mandantenanfragen.

Sichtbarkeit ist nicht gleich Werbung.

Sie können sich als AnwältIn klar positionieren, Expertise zeigen und Vertrauen aufbauen – ohne ein einziges Mal „Ich bin der/die Beste“ zu sagen.

Hier einige Tipps:

 

Wert statt Werbung

Teilen Sie Inhalte, die MandantInnen wirklich helfen.

Beispiele: „5 Dinge, die Sie vor einer Kündigung wissen sollten“ oder „Was tun, wenn der Bauunternehmer nicht liefert?“

Sprache der MandantInnen sprechen

Paragrafen sind für Fachgespräche, nicht für Social Media. Erklären Sie, dass ein Laie sofort versteht, was gemeint ist – ohne juristische Tiefe zu verlieren.

Geschichten statt Gesetzeszitate

Erzählen Sie anonymisierte Fälle oder Alltagssituationen. Geschichten bleiben im Kopf – ein § 823 BGB eher nicht.

Zeigen Sie sich als Mensch

MandantInnen beauftragen keine „Kanzlei-Website“. Sie beauftragen Menschen, denen sie vertrauen.

Ein Blick hinter die Kulissen oder in Ihre Arbeitsweise schafft Nähe.

Online sichtbar zu sein heißt nicht, laut zu schreien. Es heißt, konstant Mehrwert zu liefern, sich als ExpertIn zu positionieren – und so die Mandanten anzuziehen, die zu Ihnen passen.


STORYTELLING IM RECHT: KEIN MÄRCHEN, SONDERN EIN KARRIERE-TOOL

STORYTELLING IM RECHT: KEIN MÄRCHEN, SONDERN EIN KARRIERE-TOOL

Viele Juristen glauben: „Wenn die Fakten stimmen und das Gesetz passt, ist die Sache klar.“

Die Praxis zeigt: So einfach ist es nicht.

Recht lebt nicht nur von Fakten, sondern von Verständlichkeit. Ob Schriftsatz, Plädoyer oder Mandantenberatung – Sie überzeugen nicht allein durch Zitate aus BGB, StGB oder HGB, sondern dadurch, dass Sie komplexe Inhalte in einen klaren, einprägsamen Rahmen setzt.

Das ist Storytelling:

  • Ein roter Faden, der durch den Fall führt.
  • Bilder im Kopf, die juristische Abstraktion greifbar machen.
  • Emotion & Struktur, damit Menschen nicht nur zuhören, sondern auch verstehen.

Beispiel: Statt nüchtern zu sagen

„Der Beklagte hat gegen § 433 Abs. 1 BGB verstoßen.“ Erzählen Sie  die Geschichte:

„Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein Fahrrad, zahlen sofort – und als Sie es abholen wollen, ist es längst an jemand anderen verkauft.“

Warum das funktioniert:

  • Unser Gehirn erinnert sich besser an Geschichten als an isolierte Fakten.
  • Geschichten schaffen Kontext und Motivation, dem Argument zu folgen.
  • Sie helfen, komplexe juristische Konstrukte auf Alltagssituationen zu übertragen.

Storytelling heißt nicht, „auszuschmücken“. Es heißt, Recht so zu präsentieren, dass es jeder versteht – und niemand vergisst.


WARUM INTERNES NETZWERKEN FÜR ANWÄLTINNEN ENTSCHEIDEND IST

KARRIERE-BOOSTER KANZLEI: WARUM INTERNES NETZWERKEN FÜR ANWÄLTINNEN ENTSCHEIDEND IST

Viele AnwältInnen sehen ihr Netzwerk vor allem außerhalb der Kanzlei: Mandanten, Branchenkontakte, Fachverbände. Wertvoll – keine Frage. Aber der Karriere-Turbo? Der liegt oft direkt vor Ihrer Bürotür.

Internes Netzwerk ist mehr als Smalltalk am Kaffeeautomaten: Es ist der Schlüssel zu besseren Mandaten, spannenderen Projekten – und langfristig auch zu Partnerschaftschancen.

Was es bringt: Sichtbarkeit – Partner und andere Teams wissen, wofür Sie stehen. Vertrauen – Wer Sie kennt, empfiehlt Sie weiter. Zugang – zu Mandaten, Ressourcen, informellen Informationen.

Typische Fehler: Nur im eigenen Team sichtbar sein. Kontakte erst suchen, wenn man etwas braucht. Denken: „Ich habe keine Zeit für sowas.“

Pragmatische Schritte:

  • Cross-Team-Lunch: Einmal pro Monat mit jemandem essen, mit dem Sie noch nie zusammengearbeitet haben.
  • Erfolge teilen: Kurz in der Teambesprechung oder per E-Mail – nicht nur im Jahresgespräch.
  • Gemeinsame Projekte suchen: Auch kleine Kooperationen stärken Bindungen.

Ihr Fachwissen bringt Sie ins Rennen – Ihr internes Netzwerk bringt Sie ins Ziel.


Wie wirken Sie wirklich? Mandanten kaufen kein Fachwissen. Sie kaufen Vertrauen.

Wie wirken Sie wirklich? Mandanten kaufen kein Fachwissen. Sie kaufen Vertrauen.

Vertrauen entsteht nicht in der Fußnote Ihres Schriftsatzes – sondern in den ersten 7 Sekunden, in denen Sie einem Menschen begegnen. Sie können den besten Vortrag halten, den saubersten Vertrag entwerfen, das stichhaltigste Plädoyer bringen – wenn Ihre Wirkung nicht überzeugt, hört niemand mehr zu.

Mandanten, Richter, Verhandlungspartner – alle bilden sich in Sekunden ein Bild von Ihnen. Ihre Körpersprache, Stimme, Blickkontakt und Ihre Haltung sind dabei entscheidend.

Die Frage ist: Passt Ihre Selbstwahrnehmung zu dem, was Ihr Gegenüber tatsächlich sieht? Viele Juristinnen und Juristen investieren enorm in Fachwissen – aber zu wenig in ihre Wirkungskompetenz. Das Ergebnis? Fachlich brillant, aber nicht immer überzeugend.

Mein Tipp: Holen Sie ehrliches Feedback von KollegInnen oder lassen Sie sich in realen Szenarien filmen. Oft ist die eigene Wirkung eine Überraschung – im positiven wie im negativen Sinn.


Wie kommuniziere ich positiv(er)?

Wie kommuniziere ich positiv(er)?

Oftmals wird belächelt, das positive Kommunikation einer der Schlüssel zum Erfolg ist. Dabei ist es für die meisten von uns so, dass wir lieber mit Menschen zusammen sind, die das Glas als „halb voll“ betrachten können und uns motivieren und darin bestärken, einen gewissen Weg zu gehen.

Um positiv zu wirken ist es die Grundvoraussetzung, sich selbst auch so zu fühlen. Wenn wir unseren eigenen Blick auf die schwierigen und negativen Facetten einer Sache richten, dann wird es uns nicht gelingen, positiv zu wirken.

Daher gilt es - gerade im Kontakt mit Mandanten/Kunden - sich auf die Chancen, und nicht ausschließlich auf die Hürden und Risiken zu fokussieren. Dies äußert sich dann in unserer verbalen - und auch nonverbalen - Sprache. Ein Lächeln und der Satz „das schaffen wir schon gemeinsame“ oder auch „ich bin an Ihrer Seite, Sie können mir vertrauen“ stärkt das Vertrauen zwischen Berater und Mandant/Kunden.

Achten Sie darauf, gerade im Kontakt zu Mandanten/Kunden das Glas „halb voll“ zu sehen.


An der Spitze ist man oft allein

Ich berate und coache viele Menschen, die sich in führenden Positionen befinden – Vorstände, GeschäftsführerInnen, Führungskräfte, Equity PartnerInnen in Kanzleien und Aufsichtsräte sowie Beiräte. Alle verbindet eines – aufgrund ihrer exponierten Stellung fühlen sie sich hin und wieder „alleine“ mit ihren Herausforderungen und Problemen.

Oftmals wird diese Seite von außen nicht gesehen. Als mitarbeitende Person ist man gewohnt, sich mit gleichgesinnten KollegInnen jederzeit über berufliche Themen und Problemstellungen unterhalten zu können. Dieses ist aber in den oben beschriebenen Positionen ohne weiteres nicht möglich.

Wo genau gibt es nun einen Platz und Raum, Unsicherheiten, Ängste oder auch Fragestellungen zu teilen, die nicht „für alle Ohren“ gedacht sind? Die Familie und Freunde eignen sich nur bedingt, da es oft nicht hilfreich ist, berufliche und private Themen miteinander zu vermengen.

Daher wenden sich viele Menschen an einen Coach, der gewährleistet, dass in einem geschützten Rahmen Themen und Fragestellungen ohne Bewertungen oder Firmenpolitik angesprochen werden können.

Sollten auch Sie das Bedürfnis haben, Themen zu reflektieren, dann melden Sie sich gerne bei mir.


Ich bin der Kanzlei noch nicht mal die Buchstaben auf der Tür wert

Viele Kanzleien und Unternehmen verändern ihre Arbeitskultur. Hierzu gehört auch oftmals die Auflösung „fester“ Büros. Stattdessen gibt es Räume, die sich die Anwälte bzw. Anwältinnen und Mitarbeitende auf Bedarf buchen können. Hierzu rief mich ein Anwalt an und teilte mir seine Empörung darüber mit. Im Zuge der Auflösung fester Büroräume wurde auch sein Namensschild entfernt. Dieses ist für viele Menschen aber identitätsstiftend.

Ich kann die Empörung und Enttäuschung sehr gut nachvollziehen – und auch den Anspruch des Arbeitgebers, alles neu und anders zu gestalten. Für mich – und auch meinen Kunden – ist an diesem Beispiel deutlich geworden, dass es in derartigen Veränderungsprozessen wichtig ist, miteinander zu sprechen.

Wären die – möglicherweise – unterschiedlichen Interessen ausgetauscht und ernst genommen worden, hätte es sicher auch eine gute Lösung gegeben. Stattdessen wurde ein Konzept durchgesetzt, das große Demotivation bei dem Mitarbeitenden ausgelöst hat.

Veränderung ist wichtig – aber Mitarbeitende sollten konsequent dabei mitgenommen werden.


No News ist good News

In meinen Trainings mit Anwälten und Anwältinnen sowie Führungskräften zum Thema „Feedback geben und nehmen“ tauchen immer wieder interessante Sätze auf, die sich im „Kopf“ von den Teilnehmenden festgesetzt haben. Einer dieser Sätze lautet „No news is good news“.

Damit wollte ein Teilnehmer skizzieren, wie er sozialisiert und „erzogen“ worden ist. Er stellt fest, dass es oftmals diese unbewussten „kleinen“ Sätze sind, die sein Denkmuster beeinflussen – und diese beeinflussen dann seine Handlungen. Dieser Satz zum Beispiel hindert ihn daran, aktiver mit Feedback auf Mitarbeitende zuzugehen. Nachdem er dieses erkannt hat, überlegt er nun, wie er sein Mindset verändern kann.

Es ist spannend für sich selbst zu reflektieren, welche Sätze uns daran hindern, die ein oder andere Verhaltensweise zu verändern. Kommt man zu dem Ergebnis, das man sein Verhalten verändern möchte, geschieht dies natürlich nicht „über Nacht“.

Ich wünsche Ihnen spannende Erkenntnisse, welche Sätze Sie in Ihrem „Kopf“ verändern möchten, die Einfluss auf neue Verhaltensweisen haben.